Edmund Hägele

Bruder Edmund Hägele wurde am 24. Januar 1923 als ältestes Kind von Emilie und Christoph Hägele in Marienfeld, Kaukasus geboren.  Während der Erweckung im Jahre 1924 bekehrten sich seine Eltern zu Gott. So wuchsen die Kinder in einem frommen gottesfürchtigen Elternhaus auf. Edmund bekehrte sich schon früh zu Gott.

In seine Jugend hinein trafen ihn die Nöte des zweiten Weltkrieges. Von 1942 bis 1946 wurde er in den Ural verbannt und musste in der Arbeitsarmee schwerste Arbeit verrichten.  In großer Entbehrung fand er seine Familie 1946 in Prokopjewsk, Sibirien wieder. 1947 heiratete er Helene Utz. Gott segnete die Familie mit fünf Kindern. Ihr ältester Sohn Harry ging seinem Vater bereits 1951 im Tode voraus.

Nach dem Krieg entstand in Prokopjewsk eine kleine Gemeinde, die zwar durch große äußere Not gehen musste, innerlich aber immer mehr zunahm. Im Laufe der Jahre durfte die Gemeinde eine Zeit der Erweckung erleben.  Mit großer Freude durften die Geschwister im Licht des Evangeliums stehen. Gott berührte besonders auch das Herz von Br. Edmund Hägele, dass er sich, seine Kraft und alle Gaben Gott und dem Dienst in der Gemeinde weihen durfte. 1948 wurde er von den Brüdern zur Mithilfe in der Gemeinde eingesegnet.

Zu der Zeit war Br. Alfred Lamparter Ältester und Prediger der Gemeinde. Er bat Br. Hägele, ihn in der geistlichen Arbeit zu unterstützen. Es folgten Jahre einer herzlichen, brüderlichen Arbeit. Die Brüder suchten den Kontakt zu anderen Ortsgemeinden in Rußland, Kasachstan, Usbekistan und Kirgisien. Gemeinsam haben sie viele Reisen unternommen, sie stärkten und ermutigten die Geschwister an verschiedenen Orten. Gott hatte dem Bruder auch eine besondere Begabung für Musik und Dichtung geschenkt. Im Laufe der Jahre sind zu besonderen Anlässen, aber auch im allgemeinen Gemeindeleben viele Lieder und Gedichte entstanden, die bis heute der Gemeinde zum großen Segen sein dürfen.

Als 1966 Br. Lamparter nach Kasachstan verzog, wurde Br. Edmund Hägele die Verantwortung für die Leitung der Gemeinde in Prokopjewsk übertragen.  Er durfte diese Aufgabe mit großer Liebe und Treue ausüben. Viel Zeit widmete er der Jugend. Bis Gott ganz überraschend in sein Leben eingriff.

Im Jahr 1975 erlitt der Bruder plötzlich einen schweren Schlaganfall. Seit dieser Zeit war seine rechte Körperseite gelähmt und er verlor seine Sprache. Die Ärzte machten keine Hoffnung auf Genesung. Aber Gott hatte es anders beschlossen und schenkte dem Bruder noch ein hohes Alter von über 88 Jahren.

Mit der großen Auswanderungsbewegung 1989 zog auch Br. Hägele mit seiner Familie aus Sibirien nach Deutschland. In Kirchberg an der Jagst fanden sie eine neue Heimat. Gott segnete den Bruder mit einem glücklichen und schönen Lebensabend im Kreis der Gemeinde und seiner Familie. Er liebte die Gottesdienste und nahm trotz seiner Einschränkungen lebhaften Anteil am Ergehen der Gemeinde. Durch sein freudiges, dankbares, liebevolles und stilles Wesen wurde er für viele Menschen zum großen Segen.

Um den Bruder trauern seine liebe Ehefrau Helene, vier Kinder, 13 Enkel und 18 Urenkel. Auch Geschwister der Gemeinde Gottes Kirchberg und vielen anderen Orten werden ihn vermissen. Er hat seinen Lauf vollendet und darf jetzt schauen, was er geglaubt hat.