Erna Roesler, geb. Welke

Unser allweise und ewige Gott spricht noch immer sein unabänderliches Machtwort nach Psalm 90,3: „Kommt wieder, Menschenkinder!“ Mit diesem Ruf war auch das zeitliche und oft mühevolle Leben unserer Glaubensschwester Erna Roesler, geb. Welke am 27. April 2011 zum Abschluss gekommen.

Schwester Roesler wurde am 27. Dezember 1922 in Romanow I, Krs. Luzk, Wolhynien geboren. Laut einigen eigenhändig verfassten Angaben hatte sie sich in ihrer Jugendzeit während einer Hausversammlung, die in ihrem Elternhaus stattfand, zu Gott bekehrt. Diese Hausgottesdienste wurden hauptsächlich durch reisende Prediger durchgeführt, zu denen besonders auch Bruder G. Sonnenberg gehörte. Von Bruder Daniel Riske wurde Schwester Roesler der biblischen Lehre gemäß getauft. Gerne erzählte sie auch von den Jugendstunden, die Schwester Sonnenberg hielt und die ihr besonders wertvoll waren, weil die jungen Leute dadurch im Glauben gefestigt
und geistlich gegründet wurden.

Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges kam es zur Umsiedlung der Geschwister nach dem damaligen Warthegau. Im Mai 1941 war Schwester Erna mit Bruder Arnold Roesler den Bund der Ehe eingegangen. Der Herr segnete ihren Ehestand mit zwei Kindern. Gegen Ende des Krieges wurde der Bruder zum Wehrdienst eingezogen. Nach seiner Entlassung konnte er durch allerlei Umstände nach Knesebeck, Krs. Gifhorn, in Niedersachsen gelangen. Seine Familie musste indessen bis 1949 in Polen bleiben. Dann durften sie aber durch Gottes Führung wieder vereint werden.

Im Mai 1951 erfolgte ihre Auswanderung nach Kanada. Hier wohnten Geschwister Roesler zunächst in Bashaw, Alberta, und seit Oktober 1955 in Kitchener, Ontario. Sie nahmen regelmäßig an den örtlichen Gottesdiensten der Gemeinde Gottes teil und wirkten treu mit. Vielen Menschen sind sie zum Segen geworden. Doch nun ist ihr Werk für immer getan, und der verheißene Lohn wird ihnen gewiss folgen.

Die Schwester hinterlässt ihre Kinder Ron mit Familie und ihre Tochter Trudy, bei der sie seit einigen Jahren ihre wertgeschätzte Aufnahme und Fürsorge hatte, ihre Zwillingsschwester Martha Goglin und ihren Bruder Otto, sowie andere Anverwandte.

Durch ihr Abscheiden ist auch die Gemeinde in Waterloo betroffen, wo sie nun fehlen wird. Doch unser aller Trost ist der, dass wir sie in ewiger Geborgenheit beim Herrn wissen.

Friedrich Krebs
Kitchener-Waterloo, ON, CDN