Herta Dreger

„Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben; sie werden nicht straucheln.“ (Psalm 119, 165)

Es hat dem allmächtigen Gott gefallen, am 29. Oktober 2011 sein Kind Herta Dreger aus dieser Zeit in die Ewigkeit abzurufen. Sie erreichte somit ein Alter von 92 Jahren und fast 7 Monaten. Schwester Dreger wurde am 3 April 1919 in Topscha Kreis Rowno, Polen (Wolhynien) als elftes Kind der Eheleute Michael und Albertine Dreger, geborene Martin, geboren.

Sechs ihrer Geschwister starben im Ersten Weltkrieg bei der Verschleppung nach Russland schon im reiferen Kindesalter. Ihre Kindheit und Jugend verlebte sie mit ihren Eltern und den noch lebenden Geschwistern auf der elterlichen Landwirtschaft.

Anfang der dreißiger Jahre fanden in dem Elternhaus der Schwester Stubenversammlungen der Gemeinde Gottes statt. In dieser Zeit suchte auch sie Vergebung ihrer Schuld und fand Frieden für ihre Seele im Blute des Lammes. Bei der ersten Gelegenheit ließ sie sich biblisch taufen. Sie bezeugte selbst, dass es eine schöne, gesegnete Zeit in ihrem Leben war.

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde die Familie von Wolhynien in den Wartegau, Kreis Kutno umgesiedelt. Ihr bewegtes Leben ging weiter.

1945 flüchtete Schwester Dreger mit ihren Eltern und ihrem kranken Bruder Emil vor der heranrückenden Roten Armee. Sie wurden aber von der Roten Armee eingeholt und mussten zurück. Ihr Bruder wurde nach Russland abtransportiert, sie und ihre Eltern blieben noch weitere fünf Jahre in Polen.

1950 bekamen sie die Ausreisegenehmigung von Polen nach Erfurt (ehemalige DDR). Hier trafen sie mit Emil wieder zusammen.

1950-1979 war sie als Montagearbeiterin in dem Betrieb VEB Optima in Erfurt tätig. In dieser Zeit hatte sie schon Geschwister der Gemeinde Gottes in Weißenfels, Leipzig und später auch in Droysig gefunden, was für sie eine große Freude nach den vielen Jahren des Alleinseins war.

Nach Erreichen des Rentenalters zog sie 1980 von der DDR in die Bundesrepublik. Ein neuer Anfang war auch hier nicht leicht. Sie kam zu ihrer Schwester nach Schneverdingen (Lüneburger Heide).

1982 bekam sie mit Hilfe lieber Geschwister eine Wohnung in Herford, wo sie eine neue Heimat fand. Hier fand sie auch Glaubensgeschwister, die sie aus früheren Jahren kannte. Besonders dankbar war sie für die so reich gesegneten Jahre hier in Herford, wo sie regelmäßig in den Gottesdiensten und Gebetsstunden teilnehmen durfte, solange es ihre Kräfte erlaubten.

Im April 2010 erlitt sie einen Schlaganfall, wovon sie sich nicht mehr erholte. Sie musste in ein Pflegeheim eingewiesen werden, wo sie in den späten Abendstunden des 29. Oktober 2011 verstarb. Gott hat sie von ihrem schweren Leiden erlöst. Sie darf nun schauen, was sie geglaubt hat.